Für Schüler*innen der EF und Q2 fand am 7.02.2022 eine ganz besondere Geschichtsstunde statt, als sie im Gespräch mit der Zeitzeugin Eva Weyl deren Überlebensgeschichte des Holocaust erfuhren.

Über Videokonferenz erzählte Weyl den Jugendlichen die besondere Geschichte der Familie Weyl, die sich von so vielen anderen Schicksalen zur Zeit des Holocaust unterscheidet, denn sie, so Weyl „hat ein Happy End“.
In Ihrem Vortrag erfuhren die Schüler*innen, wie sie die Terrorherrschaft der Nazis erlebt hat. Geflohen, um dem Nazi-Regime zu entkommen, war die Familie mit Einmarsch der deutschen Truppen im Durchgangslager in Westerbork nahe der deutschen Grenze untergebracht. Als Sechsjährige erlebte Weyl hier eine scheinbar normale Kindheit, beschützt von ihren Eltern. Doch heute weiß sie: Diese Normalität war ein „trügerischer Schein“, den der Lagerkommandant Albert Gemmeker mit allerhand Aufwand betrieb: Theateraufführungen, ein Krankenhaus, eine Schule, ausreichend Nahrung. Sogar kranken Kleinkindern ermöglichte er eine medizinische Versorgung, nur um möglichst alle Insassen „transportfähig“ zu machen und sie damit in den sicheren Tod in eines der Konzentrationslager im „Osten“ zu schicken. So wurden insgesamt 102.000 Menschen bis 1945 nach Theresienstadt und Bergen-Belsen und in die Vernichtungslager Auschwitz, Treblinka und Sobibor deportiert.
„Dass ich heute hier stehe, ist ein Wunder“, sagt sie. Denn ihre Familie schaffte es drei Mal, dem Transport zu entgehen - durch Glück, Zufall und einen Bombenangriff.

Im anschließenden Gespräch sprachen die Schüler*innen mit der Zeitzeugin auch über aktuelle Themen wie Antisemitismus, Corona-Demonstrationen und die Verantwortung der jungen Generation für die Zukunft. Weyl, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ihre Geschichte weiterzugeben, appelliert: „Hört auf euer Herz! Ihr habt keine Schuld, an dem was passiert ist, aber ihr müsst das weitergeben, was ihr gehört habt. Man darf es nicht vergessen. Ihr seid meine Zweitzeugen - ob ihr wollt oder nicht“.

Mehr Informationen über Eva Weyls Geschichte und Ihren Einsatz für Respekt und Toleranz unter:
http://evaweyl.nl/

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