Nach dem Ende des zweiten Spieltages, der Mitte Dezember abgeschlossen wurde, ging es trotz der Weihnachtsferien wie gewohnt weiter – wenn auch etwas ruhiger. Während der Ferien arbeitete ich vorwiegend an der Umsetzung der digitalen Aufgabe. Dabei ging es darum, wie das Leben bzw. die Angebote im Zentrum durch Digitalisierung vereinfacht werden können. Meine Lösung bestand darin, mithilfe eines Wireframes und Mock-ups den Prototyp einer App zu erstellen. Wireframes sind schematische Entwürfe, die den strukturellen Aufbau und die Funktionalität einer Anwendung abbilden, während Mock-ups detaillierte, visuell ansprechende Designs darstellen. Die Kombination beider Methoden ermöglicht es, zunächst die grundlegende Struktur mit Wireframes zu planen und anschließend das finale Erscheinungsbild mit Mock-ups auszuarbeiten. Zusätzlich gestaltete ich ein digitales Infoblatt in einer speziellen Schriftart. Der Flyer wurde in der Schriftart OpenDyslexic verfasst, die speziell für Legastheniker entwickelt wurde. Durch den verdickten unteren Teil der Buchstaben erleichtert sie die Orientierung und sorgt für eine klarere Struktur.
Währenddessen warteten wir gespannt auf die noch ausstehenden Ergebnisse des zweiten Spieltages. Mitte Januar hatte das Warten endlich ein Ende – und es gab erneut einen Grund zu feiern: unser zweiter Etappensieg! Beim Blick auf die Tabelle und die Platzierungen stellte sich mir die Frage, wie viele Menschen eigentlich dahinter stecken und gegen wie viele man letztlich antritt. Zwar wussten wir, dass die Gruppengröße der anderen Teams stark variiert, doch ein genaues Gefühl für die tatsächliche Teilnehmerzahl hatten wir nicht. Unsere Schätzung lag bei 70 bis 80 Teilnehmern – tatsächlich sind es 122.
Die Aufgabe des dritten Spieltages bestand darin, die Bedürfnisse und Wünsche der drei aktuellen Personas umzusetzen. Die Kernaspekte umfassten Gaming-Angebote, Möglichkeiten zum Theaterspielen und einen MakerSpace. Da die erste Etage bereits vollständig verplant war, kam eine weitere hinzu. Um die zweite Etage sinnvoll zu gestalten, musste ich auch die Bedürfnisse zukünftiger Personas berücksichtigen, damit für alle Angebote ausreichend Platz vorhanden ist. Bereits in der letzten Runde hatte ich Ideen zu möglichen Veranstaltungen im Bürgerzentrum entwickelt, die ich nun konkretisierte, bündelte und weiter ausarbeitete. Neben den vorgegebenen Aufgaben verfolgte ich weiterhin mein Ziel, die 17 Ziele der UN sowie das Prinzip der Donut Economy zu berücksichtigen. Zudem wurde in dieser Runde sowohl die obere Etage als auch das Theaterhaus beleuchtet. In der oberen Etage verlegte ich eine ein Meter lange, solarbetriebene Lichterkette, während das Theaterhaus mit drei Solarlampen ausgestattet wurde, die an der Decke angebracht sind.
Ende Januar bekamen wir Besuch vom Orga-Team des Wettbewerbs. Diese besuchen nach und nach alle Teams, um sich einen Eindruck von der Arbeitsweise und dem aktuellen Stand der Projekte zu verschaffen. Rund anderthalb Stunden lang fand ein angenehmer Austausch über den Fortschritt, den Wettbewerb insgesamt und die weiteren Pläne statt.
Besucht des Orgateams der Science League: Rechts neben Herrn Hildebrand steht Fabio Mancarella, hinter der Kamera befindet sich Nicolas Häfner.
Knapp eine Woche vor Abgabe kamen die ein oder anderen Zweifel auf: Reicht die Leistung aus? Wie weit werden die andere Teams sein? Ist die Umsetzung der technischen Aufgabe ausreichend?
Dieses Mal betrug die Wartezeit bis zur Bekanntgabe der neuen Ergebnisse zwei Wochen – eine gefühlte Ewigkeit. Doch das Warten lohnte sich: Allen Unsicherheiten zum Trotz konnten wir unseren Platz an der Tabellenspitze verteidigen und den Vorsprung weiter ausbauen! In zwei von vier Bewertungen der Jury erzielten wir die höchstmögliche Punktzahl. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Da die Ergebnisse aller Teams öffentlich einsehbar sind, können wir nachvollziehen, wie weit die anderen Teams sind und welche Konzepte dort entstehen. Während wir im Modellbau weit voraus sind, müssen wir im technischen Bereich weiter am Ball bleiben, um nicht überholt zu werden. Der Fokus für den laufenden Spieltag liegt daher, neben der Umsetzung der Personas, auf technologischem Fortschritt. Ein Teil davon wird ein smartes Gewächshaus sein, das mithilfe eines Arduinos gesteuert wird.
In der ersten Woche nach der Abgabefrist für den dritten Spieltag gönnten wir uns eine kleine kreative Pause, da vor allem die Vorabitur-Klausuren in den beiden Leistungskursen anstanden. Mit drei von vier Etappensiegen haben wir gute Chancen, am Ende auf einem der vorderen Plätze zu landen. Bis dahin liegt jedoch noch ein weiter Weg vor uns. Die Abgabe für den vierten Spieltag erfolgt am 26. März. Einen Tag später startet der letzte Abschnitt, der mit dem Finale am 17. Mai endet.
Naja Noreiks, Q2